Dienstag, 3. April 2012

Mikroplastik

Mikroplastik gehört nicht zur bildenden Kunst, sondern zu den ökologischen Gefahren. Plastik ist ein langlebiger Anteil des Mülls. Plastik wird nicht biologisch abgebaut, sondern mechanisch oder durch ultraviolette Strahlung. Plastik fragmentiert immer weiter. Nicht nur der sichtbare Plastikstrudel im Pazifik bedroht Vögel und Fische, die mit vollem Magen verhungern, weil dieser die bunten Plastikteilchen nicht verdauen, nicht weiter transportieren, nicht ausscheiden kann. Plastik im Meer bedroht auch in kleinsten Mengen, in mikroskopischen Fasern, höchstens so groß wie ein Dreihundertstel eines menschlichen Haares, sämtliche Mikroorganismen. Das wissen mittlerweile die Mikrobiologen, welche das marine Nahrungsnetz auf Plastikmikromüll untersuchen. Die Oberfläche der Plastikpartikel, stellen sie fest und es kann niemanden wirklich verblüffen, sind schadstoffreich. Filtrierende Muscheln nehmen diese Schadstoffschätze auf, sie gelangen in ihre Blutbahn, ins Gewebe und schädigen die Zellen. Auch nicht biologische Kläranlagen sind Mikroplastiklieferanten. In England hat man herausgefunden, dass Fleecetextilien  bei jeder Wäsche enorme Mengen an Mikroplastik abgeben. Dieser Plastikmikromüll gelangt in die Nordsee und ist längst auch bei uns im Wattenmeer angekommen. Denn hier wie dort sind Fleecejacken, Fleecestulpen, Fleecemützen, Fleecestirnbänder, Fleecehandschule, Fleeceschals, Fleeceskiunterwäsche, Fleecedecken, ja sogar Bettwäsche mit Fleeceanteil, Babyschlafsäcke mit Fleeceanteil usw. die beliebtesten, weil so unglaublich billigen, wärmenden, windabweisenden Konsumartikel. Auch ich decke mich mit Fleece ein, seit ich am windstärksten Ende der Welt lebe. Ich kann mir jetzt überlegen, ob ich in Zukunft darauf verzichten - oder das Zeug nie wieder waschen will.
Es schneit.

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