Mittwoch, 25. Mai 2011

Aug um Aug

Die streikenden Lokführer halten uns auf Trab. Seit Tagen, Wochen stehen wir zwischen 5:10 und 5:30 auf. Nur der Zug  um 6.47 bringt den Professor an seine Hochschule. Etwas verschlafen gucke ich aus dem Küchenfenster. Ob die Welt noch steht. Sie steht. In Form eines erstaunten Hasen auf meiner ungemähten Wiese! Ich reibe verwundert die Augen. Ist heut Ostern? Erschreckt verschwindet das Tier hinter dem verblühten Forsythienstrauch. Und springt dann, als es merkt, dass ich es immer noch beobachte, durch die Hecke zu den Nachbarn. Aber dort herrschen englische Verhältnisse. Kurzgeschorener unkrautfreier Rasen. Der morgendliche Appetit siegt über die morgendliche Furcht. Der Hase kommt vor mein Fenster zurück. Während ich für W. die Tagesration an Stullen schmiere, knabbert er an hochgeschossenem Grünzeug. Seelenruhig. Nicht einmal die Morgenandacht im Radio verscheucht ihn.

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