Samstag, 28. August 2010

Das erste Gewitter

Der erste fast fahrradfreie Tag. Wir fahren nur siebeneinhalb Kilometer auf dem Deich zur Anlegestelle Ca' Tiepolo. Hin am Morgen vor dem Gewitter. Und zurück am Nachmittag nach dem Gewitter. Ergibt fünfzehn.
Als "Signori Giorgio" gehen wir an Deck des Ausflugdampfers. Die Italiener im Tourismusgewerbe haben besondere Mühe mit der Zuordnung von Vor- und Nachnamen. In den Hotels werden unsere Buchungen entweder unter "W" (wie Wolfgang) gefunden, oder unter "G" (wie Georg). Nie aber unter "A" (wie Arlt) oder "J" (wie Judith).

Nach uns kommt eine Gruppe lombardischer Pfarrkinder älteren Semesters in Begleitung ihres stumpenrauchenden Oberhirten an Bord. Das kann ja heiter werden.

Und es wird heiter.

Der erste exzellente Espresso im Plastikbecher. Die Vorspeise nach der ersten halben Stunde Fahrt: frittiertes Fingergemüse und vitaminreicher, alkoholfreier Saft. Mittagessen nach Kehrtwende an der Adria: a discrezione Prosecco + acqua naturale o frizzante, antipasti (kalter kleiner Fisch), Pasta (spirelli mit frutti di mare), Insalta mista, fritto misto (frittierter Fisch, groß und klein), calamari fritti, frutta mista (Trauben und Pfirsiche). Sowie ein zweiter exzellenter Espresso im Plastikbecher + Grappa.
Während des Essens gehen zwei heftige Gewitter mit Starkregen nieder. Man rückt zusammen, ich gebe meinen Fensterplatz (siehe Foto) auf, einige wenige verlassen das Oberdeck und steigen in den geschlossenen Salon nach unten.
Der dritte Regenguss trifft das Ausflugsschiff beim Anlegen. Wir warten geduldig und kommen trocken, aber mit völlig verdreckten Schuhen auf den Fahrrädern auf dem Deich in unser Unruhehotel zurück.

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