Mittwoch, 6. Januar 2010

barfußlaufen

Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass barfußlaufen gesünder sei, als das Laufen mit teuren Laufschuhen. Die Belastungen für die Gelenke, Knie und Hüfte, sollen beim Joggen mit speziellen Schuhen höher sein als bei einem Spaziergang mit highheels. Der Fuß bekomme zwar besseren Halt durch die modernen Sportschuhe, die Hüfte würde aber mit solchen Schuhen im Durchschnitt um 54 % mehr strapaziert, die Knie um 37 % als ohne Schuhe.
Mich erstaunt dieses Ergebnis nicht. Kein Kleidungsstück kann - von Nässe oder Kälte abweisenden Effekten mal abgesehen - besser sein als unser Körper. Jedes Kleidungsstück verstümmelt etwas.

Wir gehen nach der Sauna jeweils im Garten spazieren. Normalerweise nicht barfuß, sondern in unseren Plastikschlärpli. Heute liegt viel Schnee rund ums Haus. Wir beschließen, mit bloßen Füßen aus dem Wohnzimmer hinaus, in den Schnee hinein zu steigen. Er reicht uns bis zu den Knöcheln, obwohl wir ihn seit Tagen in regelmäßigen Abständen vom Haus wegschaufeln. Zuerst fühlt er sich nur eiskalt an. Dann stechen feine spitze Nadeln in die Fußsohle. Ins Gewölbe, das besonders empfindlich scheint. Die Kälte schneidet und brennt. Bei den Bambussträuchern, die auch frieren, glaube ich es nicht mehr auszuhalten. Ich muss sofort ins Haus zurück. Aber es gibt keinen anderen Weg. Als durch den Schnee. Zurück. Auf bloßen Füßen.
Danach, unter einer warmen Decke, mit Thermosocken, steigt die Hitze schnell Unter- und Oberschenkel hinauf. Während die Nadeln noch lange in der Fußsohlenhaut stecken.
Nach dem zweiten Saunagang ist der Barfußlauf im Schnee kreischende Routine.
Nach dem dritten bin ich still und sicher, dass wir ihn nach dem Winter missen werden.

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